MITTWOCH, 19. Juni 2019, 18.30 Uhr

Schöner Schimpfen mit Philipp Möller

Philipp Möller Foto: Evelin Frerk

Eine provokante und humorvolle
Einführung in die Kirchenkritik

Der Dipl.-Pädagoge und Bestsellerautor Philipp Möller ist als überzeugter Atheist Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung und war lange ihr Pressesprecher. Er entstammt einer Lehrerdynastie und hat auch selbst prägende Erfahrungen als Grundschullehrer gemacht.

Philipp Möller glaubt nicht an Gott. Er ist gottlos glücklich, wie er in seinem gleichnamigen Bestseller nachvollziehbar belegt. Da sieht er sich in guter Gesellschaft mit fast 40% aller Deutschen, die sich als keiner Religion zugehörig beschreiben, und mit ca. 80% der 18 – 34-Jährigen, die angeben, ohne Gott glücklich zu sein. In seiner Performance nimmt er uns mit auf die unglaubliche Reise durch die „Kirchenrepublik“ Deutschland, die von einer Trennung von Kirche und Staat meilenweit entfernt ist. Der Grundgesetzauftrag (Art. 140 GG) wurde bisher klar verfehlt!
In seiner unterhaltsamen, satirischen Art begründet er überzeugend, wie riskant das von der evangelischen Kirche geforderte Vertrauen (Motto des Kirchentags) ist.
Er hat den Anspruch, sein Publikum häufig in Aktivitäten mit einzubeziehen, sei es durch besonders provokante Thesen, verblüffende Informationen oder ein „Gottlosglücklich-Quiz“. Dann kommt tatsächlich der Lehrer in ihm durch, der auch das eine oder andere Aha-Erlebnis vermitteln wird.

 

DONNERSTAG, 20. Juni 2019, 18.30 Uhr

Wie der Staat die Kirche finanziert

Carsten Frerk Foto: Evelin Frerk

Vortrag von Carsten Frerk mit Diskussion

Der Politologe Carsten Frerk gilt als der bestinformierte Wissenschaftler zum Thema Kirchenfinanzen. Aus seinem „Violettbuch Kirchenfinanzen“ wird allenthalben zitiert.Seit der Weimarer Reichsverfassung vor 100 Jahren sind die deutschen Landesregierungen aufgefordert, die sogenannten „Staatsleistungen“ an die Kirchen abzulösen. Es handelt sich um Zuwendungen aus Steuermitteln, die ohne Zweckbindung an Kirchen gezahlt werden. Insgesamt erhält die Kirche zusätzlich zu ihren Steuereinnahmen von jährlich etwa 12 Mrd. Euro staatliche Subventionen in Höhe von mehr als 19 Mrd. Euro pro Jahr. Carsten Frerk wird mit exakten Zahlen die Hintergründe dieser mehr als fragwürdigen Zuwendungen beleuchten.

 

 

DONNERSTAG, 20. Juni 2019, im Anschluss an den Vortrag von Carsten Frerk

Aktuelles zum Weltanschauungsrecht

Jacqueline Neumann Foto: Evelin Frerk

Vortrag von Jacqueline Neumann mit Diskussion

Die Juristin Jacqueline Neumann ist Mitbegründerin und wissenschaftliche Koordinatorin des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw).
Das von Jacqueline Neumann wissenschaftlich begleitete ifw hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verstößen gegen die grundgesetzliche Verpflichtung des Staates zu weltanschaulich-religiöser Neutralität entgegenzuwirken. Hier geht es um Grundsätzliches, vom Kopftuchverbot über den Kreuz-Erlass bis zum Sterbehilfeverhinderungsgesetz in Karlsruhe. In ihrem Vortrag wird sie grobe Verstöße von Politik, Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung offenlegen und Möglichkeiten der Gegenwehr aufzeigen.

 

 

FREITAG, 21. Juni 2019, 18.30 Uhr

Kirchliches Arbeits-un-recht und mehr

Ingrid Matthäus-Maier Foto: Evelin Frerk

Vortrag von Ingrid Matthäus-Maier mit Diskussion

Die Politikerin und Juristin Ingrid Matthäus-Maier engagiert sich als Atheistin und Humanistin seit langem für die Trennung von Staat und Kirche, u. a. als Sprecherin der Kampagne „Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz (GerDiA)“. Von 1988-99 war sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bund.
Ingrid Matthäus-Maier referiert in ihrer bekannt kurzweiligen Art über Fragwürdigkeit und Verfehlungen im Alltag der beiden christlichen Kirchen als größte private Arbeitgeber Deutschlands. Deren Arbeitsrecht weicht vom Betriebsverfassungsgesetz ab und kollidiert gleich mit mehreren Grundrechten. Für mehr als 1,2 Millionen Arbeitnehmer*innen kann das fatale Folgen haben. Ebenso wird sie die vielen Verstöße der evangelischen Kirche gegen das Neutralitätsgebot der Verfassung – belegt mit der neuesten Rechtsprechung – brandmarken.

 

FREITAG, 21. Juni 2019, im Anschluss an den Vortrag von Ingrid Matthäus-Maier

Despoten. Demagogen. Diktatoren

Jacques Tilly Foto: Evelin Frerk

Bildervortrag von Jacques Tilly mit Diskussion

Der Illustrator und Bildhauer Jacques Tilly lebt in Düsseldorf. International kennt man ihn als Schöpfer dortiger Karnevalswagen mit bissigen politik- und gesellschaftskritischen Inhalten. Dazu ist er Kurator der Giordano-Bruno-Stiftung.
Dieser satirische Bilderbogen bietet viel Politisches und Kirchenkritisches – vergnüglich und unterhaltsam dargeboten. Dafür stehen Jacques Tilly und seine einzigartigen Karikaturen, die mit viel Witz und Augenzwinkern selbst vor bitterernsten Themen nicht haltmachen. Mit seinen Zeichnungen zum kirchlichen Arbeitsrecht knüpft er nahtlos an den vorherigen Vortrag an.

 

SAMSTAG, 22. Juni 2019, 18.30 Uhr

Vernünftig glauben – ein hölzernes Eisen?

Michael Schmidt-Salomon Foto: Evelin Frerk

Streitgespräch zwischen Klaus von Stosch und Michael Schmidt-Salomon mit anschließender Diskussion

Michael Schmidt-Salomon ist atheistischer Philosoph sowie Mitbegründer und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Er ist Autor vieler Bücher, u. a. „Hoffnung Mensch – Eine bessere Welt ist möglich“.
Klaus von Stosch ist katholischer Professor für Systematische Theologie sowie Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn.
Die heutige Kernfrage ist die vielleicht wichtigste im „ewigen“ Streit zwischen gläubigen Menschen und Atheisten: Wie rational ist Glaube? Oder, daraus folgend: Ist Theologie überhaupt eine Wissenschaft? Die Frage, ob Glaube und Vernunft vereinbar seien oder sich gegenseitig ausschließen, birgt genügend Zündstoff für einen spannenden Abend.

Klaus von Stosch Foto: privat

Nach kurzen Vorträgen beider Kontrahenten soll sich eine philosophische Grundlagendebatte entspinnen, die stets auch das reale Leben der Menschen berücksichtigt. So wird sich Klaus von Stosch fragen lassen müssen, was die von ihm vertretene „Verantwortung des Glaubens“ letztlich für die politische Ethik bedeutet. Andererseits vertritt Michael Schmidt-Salomon die Ansicht, dass sich der Mensch mangels ausreichender Willensfreiheit von seinem „grandiosen Ich“ verabschieden müsse. Wie soll das wiederum zu einer „Chance auf größere Spielräume für menschliches Handeln“ führen, wie er behauptet?
Der evangelische Pfarrer Friedrich Laker moderiert.

Menü schließen